Folge Nr. 7 Die Beförderung (1981) - 7 Folgen 1981!!!
» Aus dem Fernsehprogramm:
Ein Kreditwucherer wird ermordet aufgefunden. Dem Team gelingt es, eine heiße
Spur zu finden. Kottan und Schrammel machen sich auf eine Dienstreise nach
Lanzarote, um dem Verdächtigen auf der Spur zu bleiben. Für Kottan
ist dieser
Zeitpunkt nicht gerade der günstigste, um seinen Bürosessel erkalten
zu lassen:
Während der Leiter des Morddezernats, der Fliegenfänger Pilch, die
Karriereleiter in
der Polizeihierarchie ein schönes Stück weitersteigt, umkreist Schremser
die freie
Stelle.
Textquelle: Premiere - Länge: 89':
Lanzarote. Das Problem: Spanien hat kein Auslieferungsabkommen mit Österreich.
Mit einem Trick wollen die beiden Polizisten den Gangster in die Falle locken.
»Vorab:
Ziemlich magere Ankündigungen für eine der brilliantesten Folgen! Und
in diesem
Jahre wurde richtig produziert, mit 7 Folgen erfreut uns 1981!
Im Vorspann: Sprechende, tanzende, singende Bilder von Helmut Zenker und Peter
Patzak. Und Louis Armstrong sagt dazu: „Before we begin - thank you, thank
you all,
thank you! Und schon steht Kottan splitternackt unter der Dusche, glänzt
mit Gesang
„ Singin' In The Rain“ und präsentiert eine Brustbehaarung wie
Meister Petz. Seine
um den Hals gehängte Polizeimarke ziert den Rücken. Das ist doch auch
was für die
Zuschauerinnen!
»Was kriminalhandlungsrelevant geschah:
Hubert Mayringer wird im Anschluss an eine abendliche Arbeitssitzung in seinem
Privatbüro mit seinem Untergebenen Ruby von dem in eine Polizeiuniform
gekleideten Gangster Formanek überfallen und ausgeraubt. Im Laufe einer
Handgreiflichkeit stürzt Mayringer und bleibt leblos liegen. Der Nachbar
Merkel trifft
im Treppenhaus auf den flüchtenden Formanek.
Pilch ist gerade zum Polizeipräsidenten befördert worden und entsendet
Kottan, Schremser und Schrammel zm Tatort, wo der tote Mayringer von jenem
Nachbarn aufgefunden wurde.
Die ersten Ermittlungen ergeben nur, dass Mayringer ein übler Kreditwucherer
war und Kredite zu schlimmsten Bedingungen an vornehmlich jugoslawische Kunden
vermittelt hat.
Durch die Beförderung des Pilch zum Polizeipräsidenten rechnet sich
Kottan
Chancen als dessen Nachfolger aus. All dies überschattet die innerbetriebliche
Harmonie.
Im Hergang stellt sich heraus, dass die Frau des Formanek, die als Callgirl
arbeitet, ihren Mann von finanziell besonders potenten Kunden unterrichtet hat,
die
dieser dann beraubte. Der Mayringer war schon der Fünfte.
Ruby, der Ex-Mitarbeiter des Mayringer ist als Täter verdächtig, u.a
weil er der
Spielleidenschaft frönt. Bei der Vernehmung erkennt er auf Polizeifotos
den Täter
Formanek, lässt dies aber nicht verlauten. Stattdessen versucht er, Formanek
zu
erpressen. Formaneks Bild samt Namen lag jedoch oben auf dem Stapel der ihm
präsentierten Polizeifotos - ein Hinweis für Kottan auf Formanek als
Täter.
Formanek entkommt der Verfolgung und entzieht sich weiterer Verhaftung
durch einen Flug nach Lanzarote. Denn die Hoheit dieses halbspanischen Eilands
hat keinen Auslieferungsvertrag mit Österreich.
Kottan und Schrammel folgen dem Gangster. Kottan gibt sich als ebenfalls
flüchtiger Ganove aus und erschleicht sich die Sympathie Formaneks. Schrammel
-
der vermeintlich einzige Verfolger - wird durch einen Trick Kottans ausgeschaltet,
und Formanek meint nun, unerkannt wieder nach Wien zurück fliegen zu können
Er
wird jedoch auf dem Wiener Flughafen von Schremser verhaftet, der kurz darauf
Kottan berichtet, dass er anstelle seiner als Nachfolger Pilchs zum Dezernatsleiter
befördert wurde.
Letztlich ergibt sich unter Mithilfe des Herrn Ruby, dass der böse Nachbar
Merkel den noch nicht toten Mayringer ins Jenseits befördert und dessen
wertvolle
Bilder durch Kopien ausgetauscht hat.
»Pilch:
Und da ist er schon, der neue Pilch (Kurt Weinzierl), just aus der psychatrischen
Behandlung als geheilt entlassen, genüsslich in die Lektüre des Buches „Nur
Fliegen
sind schöner“ vertieft. Fliegensummen im Hintergrund. Ein Telefonanruf
ruft Pilch ins
Wirtshaus gegenüber. „Bapababapaba...“, murmelt Pilch irritiert.
Schnitt...
Und dorten im Wirtshaus übt Kottans Kapelle den Song „ Mr.Bass Man“.
Babapabumbapabababumbabapabumbapaba... Schremser spielt den Kontrabass
und singt äußerst konzentriert die „Bumbapabum“-Töne,
Schrammel spielt
Schlagzeug und singt im Break ein „eieieia“, Kottan mimt den Leadsänger
ohne
Instrument. Genial vorgetragen und stimmlich perfekt synchronisiert!
Pilch tritt in seinem hellblauen, etwas zu eng geschnittenen Anzug unbemerkt
hinzu, beobachtet die Band und fällt plötzlich in einen verzückten
Tanz, der mit
einem Duckwalk (Chuck Berry) beginnt. Pilch shakt und zuckt und scheint ganz
außer sich. Eine der genialsten Szenen der Serie!
Schnitt. Nächster Tag. Pilch an die Kollegen gewandt: „So leid es
mir tut,
schon morgen tret ich meinen Dienst oben an (sehnsüchtiger Blick nach „oben“)“
Unzählige Fliegen, in Natura präpariert, riesig abgebildet oder riesig
als Modelle
gefertigt bereichern das Bild. „Ich übersiedle noch heute.“ „Und
was geschieht mit
Ihrem Insektenkabinett?“ fragt Kottan. „Nehm I net mit. Das kommt
alles als Leihgabe
ins naturhistorische Museum.“
Kottan wird zum vorläufigen Nachfolger des Pilch gekürt. „Auf
jeden Fall
werden Ihre Aktivitäten kritischen Auges überwacht“. Da klingelt
das Telefon. Pilch
nimmt ab. „Noch Oberstleutnant Pilch.“ Pilch hat schon den neuen
Befehlston geübt
und kommandiert die drei Kollegen „von oben herab“ zu einem Mord
oder
Unglücksfall. „Das Bezirkskommissariat kommt nicht weiter.“
Nachdem die Kollegen sich endlich auf den Weg gemacht haben, beginnt
Pilch - anscheinend ein Erfolg seiner psychiatrischen Behandlung - die
Fliegenmodelle in Brand zu setzen. Ein erstes Deckengehängsel, was eher
wie ein
Lampion anmutet, fängt Feuer. Draußen hört man die Sirene des
Polizeifahrzeugs
der Kollegen. Pilch schaut tief ergriffen, wie in einer Art seelischer Läuterung
ins
Feuer und wendet sich dem nächsten Objekt, einem auf einer Unterplatte befestigten
Insekt zu, um es an mehreren Stellen zu entzünden. Sein Blick steigert sich
ins
Glückseelige, tiefste Zufriedenheit gipfelt in einem irren Kichern. Das
Objekt bricht
brennend ein, Pilchs Lachen gerät zu einem kurzen, zuckenden Weinkrampf,
dann
verlässt er unter schwarzen Rauchschwaden das Büro. Auf dem Flur schlägt
er mit
dem Ellenbogen den Feuermelder ein, drückt den Alarmknopf und entschwindet,
während er sich einen Babyschnuller in den Mund steckt und die Feuersirene
heult.
Und es ist doch ein schönes Zusammenspiel von Zeit und Besetzungsplanung,
dass
der Pilch hier - quasi geläutert - als „neuer Mensch“ nun auch
als neuer Darsteller
erscheint.
Aber der Wahnsinn hat sich nur verlagert! Pilch mit Hut, Mantel und Fliege
schreitet munter, Verdis Triumphmarsch aus Aida pfeifend, über die Flure
des
Präsidiums, tauscht wie getrieben den alten Namenszug an seiner neuen Tür
gegen
den neuen aus (H. PILCH - Polizeipräsident h.c.) und verfällt innen,
weiter den
Triumpfmarsch laut singend in ein irres Lachen. Pilch am Ziel seiner Wünsche!
»Gauner unter sich:
Der Kreditwucherer Hubert Mayringer betritt am Abend mit seinem Buchhalter-
„Büttel“ Ruby das Büro. Dieser darf nun einige Stunden
Mahnbriefe an säumige
Rückzahler schreiben. Und auch gerne ein zweites Mal: „Na, also einer,
der bei mir
Schulden hat, dem schreib ich net „mit vorzüglicher Hochachtung“.
Des müssen’s
nochmal schreiben.“
Und als der Büttel geht, fragt Mayringer scheinbar gönnerhaft: „Wolln’s
mich
morgen etwas später abholen?“
Ruby: „Ja!“
Mayringer: „Eh, eh, halb acht!“
In der Parkgarage wartet ein Polizist (Thilo Prückner) und verunsichert
den
unglücksgewohnten Ruby, will aber nur erfahren, ob der Mayringer nun alleine
ist.
Und dieser als Polizist verkleidete Gauner Formanek klingelt bei Mayringer.
„Gehört Ihnen die Firma Interfinanz?“
Mayringer: „Die gehört mir am Tage auch, deshalb brauchen’s
net kurz vor
Mitternacht...“
Formanek: „Darf ich reinkommen?“
Mayringer: „Erst die Dienstnummer!“
Formanek: „4712“
„Der Ausweis überzeugt mich nicht.“
Formanek zieht eine Pistole. „Und der?“
Formanek drängt Mayringer in die Wohnung. Der: „Wolln’s sich
revanchieren für ein
schlechtes Geschäft?“ „Ich will mich einfach nur bereichern.“
„Bei mir?“
Formanek zwingt Mayringer, ihm den Safe zu zeigen, der sich hinter einer
Bücherreihe „Die Großen Deutschen“ befindet. „Die
großen Deutschen“, liest
Formanek, „Wie groß muss man denn da sein?“ Dann die Frage
nach der
Zahlenkombination des Safes. Mayringer: „4712“, eine schöne
Wiederholung.
Letztlich öffnet Mayringer den Safe. Zu allem spielt „Money“ von
Pink Floyd.
Zu den Klängen von Elvis’ „Tonight Is So Right For Love“ betäubt
Formanek
den Beraubten mit Chloroform und steckt sich mit seiner Pistole, die sich als
Feuerzeug entpuppt, eine Zigarette an. Dann sackt er die nicht unerhebliche Beute
in
eine Rote Kreuz Plastiktüte ein. Der korpulente Mayringer kommt aber eher
als
erwartet wieder zu sich und bedroht Formanek mit dessen Feuerzeugwaffe. Ganz
cool steckt sich dieser eine Zigarette ins Gesicht, dreht sich blitzschnell um,
Mayringer drückt den Abzug, und da ist nur die Flamme, die Formanek für
seine
Zigarette entgegen nimmt. „Danke!“
Mayringer geht auf den Räuber los, Formanek beißt ihm in die Nase
(kleine
Reminiszenz an die letzte Folge gar?), Mayringer stürzt und bleibt liegen. „So
geht’s
Helden“, sagt Formanek und verschwindet. Im Treppenhaus kommt ihm Herr
Merkel,
der Nachbar des Mayringer, entgegen, kleines Gerangel, Formanek entkommt, kriegt
aber noch einen Blumenstock „nachgeschossen“, der ihn rechts am Kopf
trifft.
Und der Mayringer war - wie sich zeigt - wirklich ein böser Bube! Die Kriminalisten
fahren zum Büro des Toten und finden an der Einganstür zum Haus angebracht
eine
Vielzahl von Schildern: UNI FINANZ, FINANZIERUNGEN-ANLAGENBERATUNGSOFORTBELEHNUNG,
dann JUGO-FINANC, TÜRK-FAIZCISI und IMMOKREDIT.
Und als Betreiber findet sich bei jedem Schild in der unteren Zeile „Hubert
Mayringer.
Im Treppenhaus drängelt eine Schar von Ausländern verschiedenster
Couleur, die anscheinend Kredit-betreffliche Dinge geklärt haben wollen.
Kottan und
Schrammel kommen nur mit Mühe ins Büro, wo Herr Ruby wartet und sofort
bereitwillig Einblick in die üblen Geschäfte seines toten Kreditwucher-Chefs
gibt. „A
Wohlfahrtsinstitur sein ma keins!“ Im Verlauf der Vernehmung kommt heraus,
dass
die Kreditnehmer mindestens das Vierfache der Kreditsumme zurück zu zahlen
hatten.
»Dienstliche Intrigen und Details:
Im Büro bereichern allerlei kleine, intrigante Sprüche den Alltag für
Kottan,
Schremser und Schrammel. Hierbei verkündet Schremser, dass der Pilch wieder
gesund (geheilt) ist und zum Polizeipräsidenten befördert werden wird. „Da
kann er
wenigstens nix anstellen. Außerdem kannst Du (Kottan) Dich um seine ständige
Nachfolge bewerben.“
Als Kottan und Schrammel von „ Highway To Hell“ untermalt über
die
Stadtautobahn zum Tatort rasen, fragt Schrammel nach, ob Kottan sich nicht wirklich
zum Dezernatsleiter bewerben will. „Nu ja, anscheinend bin ich der einzige
Kandidat.“ „Ja, der Marek (Tatort-Kommissar) bewirbt si net, aus
Altersgründen.“ Der
Weg scheint geebnet, zumal Kottan - man höre und staune - auch in der Partei
ist
(noch nicht lange).
Oh neue Wonnen der Darsteller! Der „Einheitspolizist“ Schreyvogel
ist am Tatort und
wird bis zum Ende der Serie präsent sein, und auch die wunderbare, neu
eingesetzte, weiß bekittelte Pathologin, deren Äußeres eher
an die Anmut einer
drallen Fleischverkäuferin gemahnt, und die uns ebenso in fast allen Folgen
durch
ihre dickfällige Renitenz erfreuen wird, und hier gleich ein „feindliches“ Gespräch
aufnimmt.
„Sie ham mich noch einmal herbestellt?“
Kottan: „Ja, ich telefonier net gern.“
Pathologin: „Der Tote ist offenbar hier an den Tisch geschlagen. Eine stark
blutende
Wunde am Hinterkopf.“
„Des G’nick hatter si g’broch’n“, fällt Kottan
ihr ins Wort.
„So kann man’s auch sagen.“
Auf die Frage „Wer hat die Leiche entdeckt?“ antwortet Schreyvogel
spontan „Ich!“,
um dann aber einzuräumen, dass der Entdecker ein Nachbar war.
„Der Tote ist der Wohnungseigentümer?“ fragt Kottan.
„Ja, Mayringer heißt er. Das ganze Haus g’hört ihm.“
„Hat ihm g’hört“, korrigiert Kottan, ist aber auf des
Schreyvogels Retourkutsche auf
seine Frage „Lebt er allein?“ nicht gefasst.
„Hat er allein g’lebt?“, korrigiert Schreyvogel und weist darauf
hin, dass der
Mitarbeiter des Toten, ein Herr Ruby, im Büro zur Vernehmung wartet.
Kottan und Schrammel wollen auch den Nachbarn Merkel vernehmen, der gerade „
Keep A Knockin'“ auf den Plattenteller gelegt hat und mit einer blauen
Wollstrickjacke
bekleidet, Zigarette rauchend an einem Webstuhl sitzt und das mehrfache Klopfen
ignoriert. Kottan fingiert „Besorgnis“ um das Wohl dieses Herrn und
drückt die Tür
ein. Der Merkel scheint ein hartgesottener Bursche zu sein und reagiert erst,
als
Kottan die Nadel von der Platte hebt.
Merkel: „Aha, die Polizei, unser Freund und Helfer?“
„Wir san wirklich von der Polizei“, begütigt Schrammel.
„I weiß, wer kommt sonst in Rudeln?“
Schrammel: „Dürf’n wir Sie fragen, was Sie beruflich machen?“
Merkel: „Ja freilich.“
„Ja was? schreit Kottan nun.
Merkel entgegnet ziemlich angepisst. „Ich handel mit Altwaren. Sieht ma
des net?“
Zwecks Vernehmung hatte Kottan im absoluten! Halteverbot (0-24 Uhr, 24 - 0Uhr)
geparkt. Die Karte mit Aufdruck „KOTTAN ERMITTELT“ vor der Windschutzscheibe
hatte jedoch keine Wirkung auf die Politessen gezeigt. Den unter dem
Scheibenwischer angebrachten Parkzettel steckt Kottan später an die
Windschutzscheibe eines hinter ihm parkenden Wagens. „Vielleicht zahlt’s
der.“
»Schrammel als Mike Hammer:
In dieser Folge wird Schrammels Mike-Hammer-Manie sehr schön heraus gearbeitet.
Ja, Schrammels größtes Verlangen scheint darin zu bestehen, sich einen
Verdächtigen mal richtig vornehmen zu dürfen...
Als Kottan anfangs mit blauer Latzhose und Lederjacke im Büro erscheint,
liest Schrammel gerade „Eine Kugel kommt selten allein“ Kottan gibt
zynische
Kommentare ab.
Schrammel: „Der kann aber was, der Mike Hammer.“
„Blöd daher reden“, kommentiert Kottan.
Besonders in dem Kummer gewöhnten Ruby sieht Schrammel nun einen
perfekten Kandidaten, es dem Hammer-Mike gleich zu tun: „Der Tod ihres
Chefs
kam ihnen also gar nicht ungelegen?!“ Ruby bejaht und erklärt, dass
er selbst durch
einen Kredit des Chefs quasi in der Mangel war und ihm und seinen „Ausbeutungen“
hilflos ausgeliefert.
Kottan hat derweil aus dem Büro des Ruby einen Roulette“-Prospekt
eingesteckt und pfeift Mike Hammer, der nach Ruby’s Alibi fragt, zurück:
„Schrammel! Net hudeln!“
Schrammel insistiert weiter in Alibi-Dingen, wird aber von Kottan unterbrochen.
„Können’s uns wen nennen, der was gegen den Mayringer gehabt
hat?“
Ruby: „Na etliche, alle, die mit den Kreditrückzahlungen im Verzug
waren!“
Darauf hat unser Schrammel nur gewartet und geht erneut in Mike Hammer
Offensive und Ruby an den Kragen. Der schubst ihn weg, Schrammel landet
ungeschickt am Boden. „Zu viel Mike Hammer g’lesen“, kommentiert
Kottan.
„Auf, auf, zum fröhlichen Jagen“„ läuft am nächsten
Morgen in Kottans Autoradio
Ruby, der fieserweise von Kottan „um halbe achte“ zur Vernehmung
bestellt wurde,
will gerade wieder gehen, da Kottan natürlich nicht zur vereinbarten Zeit
erschienen
ist, oh böse Gemeinheit. Aber Ruby hatte wohl in der Zwischenzeit Ganovenbilder
gesichtet, und oben auf dem Stapel liegt das Bild des Leopold Formanek.
Außerdem stellt sich heraus, dass Schrammel dem Ruby die falschen
Ganovenfotos gezeigt hat, nämlich die „mit die vollen Namen“. „Du
bist zu nix zu
gebrauchen!“ schimpft Kottan.
Außerdem wird erstmals die Wohnung des allein stehenden Schrammel gezeigt,
der
Schremser zur Besprechung dienstlicher Hierarchieangelegenheiten zum Essen
eingeladen hat. Im Fernsehen bereitet und drapiert gerade ein Fernsehkoch einen
Schweinskopf (Sauschädel). Kurz drauf zaubert Schrammel (mit Kochschürze)
eben
einen solchen Sauschädel unter einer Servierhaube auf den Tisch. Schremser
bemängelt, dass Schrammel das bessere Besteck hat. „Lass amal sehen!
Sogar mit
eigener Gravur! Lufthansa!“ Schrammel fragt, warum Schremser sich nicht
für den
Posten als Dezernatsleiter bewirbt. „Die nehmen doch keine Invaliden. Außerdem:
Ich bin in keiner Partei.“ Kottan scheint also richtig zu liegen mit seinem
Parteieintritt!
»Die Widersacher des Gauner-Pärchens:
Im Privatquartier des Formanek und seiner hübschen Freundin, die sich gerade
für
einen Callgirl-Job anzieht und zurecht macht und womöglich das einzige,
winzige
Quentchen „Sex“ in die Folge bringt, schaut es eher chaotisch aus.
Im Lauf des
Gesprächs der beiden kommt heraus, dass die Freundin die Raubopfer des
Formanek im Wege ihrer Call-Jobs ausspioniert und taxiert hat. Der nächste
Kandidat hat drei Delikatesseng’schäfte.
„Sei heutige Delikatess bin i.“ Dann berichtet sie, dass nichts in
der Zeitung
gestanden hat, dass der Nachbar des Mayringer den Täter beschrieben hätte.
Aber
man könnte darauf kommen, dass der Mayringer sie per Inserat kennen gelernt
hat.
„Nie“, sagt Formanek, aber: „A Pause ist fällig.“
Sie: „Der Mayringer war erst der Fünfte, bei dem Du kassiert hast.“
„Scho der Fünfte!“ entgegnet Formanek. Ja, ja, die Dame will
viel Geld!
Zu den Klängen von Abba’s „ Ring Ring“ wird Formanek von
einem Anrufer per
Telefon aus dem Schlaf geweckt. Verabredung um zwei. Formanek hat sich aber in
der Person des Anrufers getäuscht. Er geht zum Merkel und stellt diesen
zur Rede.
„Und bei der Polizei hams auch net ang’rufen?“ „Na! An
Ihrer Stelle tät ich mi
substahieren!“ „Hä?“ „Na, Verschwinden!“ Nun
ruft Merkel aber bei der Polizei an und
erzählt von Formaneks Besuch. Kottan folgert: „Wenn ihn der Formanek
net erpresst
hat, muss’s a and’rer g’wesen sein.“ Formanek landet
auf der Fahndungsliste.
Zum Erpressungs-Treffen mit Formanek um 14 Uhr erscheint der Ruby in
Polizeikostüm und steigt in Formaneks Auto. „Sie ham ja was über
für a Kostüm.
Also, fahrn ma a bisserl!“ Ruby wird aber gleich per Liegesitzhebel in
die Horizontale
befördert und mit einer Pistole bedroht.
Die Fahrt geht vorbei an Formaneks Haus, wo schon der Schrammel zur
Festnahme wartet. Der eingeschüchteret Ruby entkommt aus dem Auto, Formanek
flieht zu den Klängen von „ Run Run Run“ zu Fuß. Seine
Freundin verlässt das Auto.
Schrammel verfolgt mit allerlei Schüssen in die Luft den Flüchtigen,
Kottan, Pilch und
Formaneks Freundin beobachten amüsiert sie Szene. „Glaubst, der erwischt
ihn, der
Schrammel?“ fragt Pilch. „Kaum.“
Formanek entkommt im Taxi, Schrammel hinterher, Peter Patzak spielt den
Taxifahrer. Aber Formanek ist gleich wieder ausgestiegen, Schrammel ist verarscht
-
wie immer.
»Kottans Ehe- & Familienleben:
Ilse ruft: „Dolferl, das Essen ist gerad fertig.“ Kottan erscheint
in einem blauschwarz
gestreiftem Bademantel und rubbelt sich mit einem unsäglich bedruckten Handtuch
den Kopf. Die Sissy ist nicht da, das Baby schläft und der Bösmüller
schaut wohl gar
nicht mehr herein.
Ilse: „Der ist anscheinend beleidigt mit Dir.“
Kottan: „Mit mir?“
Ilse: „Du musst irgendwas Falsches gesagt haben.“
„Gar nicht hab i g’sagt.“
„Weil Du nie was sagst.“
Kottan mag die Schwammerlsuppe nicht essen. „Was gibt’s nachher?“
Ilse: „Nix! Du wirst zu fett.“
Kleine Pause, Kottan überlegt. „Besser wie zu alt!“
Ilse ist erschüttert, Kottan fängt an, die Pilzsuppe zu essen. „Schmeckt
wirklich gut!
Wo hast’en des Rezept her?“
Ilse: „Aus an’ Kriminalroman.“
Ja, ja, Kottan ist unerträglich, weil er hat viel zu tun. Und wir haben
es ja gleich zu
Anfang erfahren: Kottan ist derzeit stellvertretender Leiter des Morddezernats,
solange der Pilch in Behandlung ist.
„Gibt’s doch noch was?“
Ilse: „A Hendl.“
Kottan schaut verwundert auf ein recht kleines Hähnchen, was da braungebrannt
aufgetischt wird. „Was ist des? Die Möwe Jonathan?“
„Na, isst es eben nicht!“ Ilse schlägt Kottan auf’s Haar.
Dann kommt der Vorspann
samt Musik „ Love Is A Many Splendoured Thing“. Schnitt!
»Fernseh-Alltag:
Sowohl der zuhause verbliebene Formanek. sieht im Fernseh Meldungen über
die
Qualifikation zu einem Ski-Abfahrtslauf wie auch Familie Kottan. Die TV-Sprecherin
sagt an, dass das Programm zugunsten des Pabstbesuches in Andorra verschoben
und der Film aus der Reihe „Rockford“ erst 45 Minuten später
ausgestrahlt werden
wird. Kottan springt entrüstet zum Fernseher. „Na, für’s
Programm kann i nix“,
bedauert die Sprecherin. Kottan schaltet ab. „Gut, dass i eh noch weg muss.“
„Wohin?“ „Ins Casino. I versetzt mei Fernsehgebühr auf
rot.“ Ilse: „Setz auf schwarz,
wenn schon.“
»Im Kasino:
Und nun erfreut uns diese wunderbare, umfangreiche Szene im Spielcasino, die
nur
wenig mit der kriminalrelevanten Handlung zu tun hat, aber doch einige Dinge
erhellt:
Kottan, Schrammel und Pilch erscheinen bestens eingekleidet in dunklen Anzügen,
weißen Hemden und Schlips im Casino, um die Spielleidenschaft des Ruby
unter die
Lupe zu nehmen. Empfangschef ist der Posträuber aus der letzten Folge (Andreas
Gönczöl). Schrammel macht sich wieder zum Affen, indem er diesen direkt
nach
Herrn Ruby fragt.
„Das tut mir leid. Wir behandeln alle Daten unserer Gäste streng vertraulich.“ Auch
das Zücken von Schrammels Dienstmarke bringt nichts.
Pilch (immerhin brilliant): „Was würde Mike Hammer jetzt machen?“
Kottan: „Der steckt dem Empfangsmenschen den Pistolenlauf in die Nasenlöcher.
Mit
der anderen Hand fischt er sich locker des Blattel aus der Kartei.“
Kottan jedoch hat einen „SONDERAUSWEIS“ als „SPECIALAGENT“ zur
Hand,
„einen Versandartikel für 300 Schilling“. „An Polizeiausweis
zweifelt jeder an.
Kommen’s mit?“
Oh ha, Pilch ist bekannt im Kasino und wird vom Empfangsmenschen sofort mit
„Guten Abend, Herr Oberstleutnant“ begrüßt.! Dazu trumpft
Pilch, während er seine
Chips entgegennimmt, sofort Kottan gegenüber als Experte auf: „Ja,
kommen’s dann
vorbei. Zeig ich Ihnen, wie man aus einem Tausender fünf Tausender macht.“
Kottan zückt seinen Sonderausweis: „Was sagen Sie dazu?“
Prompte Antwort: „Was wollen Sie wissen?“
Und dann gibt’s die Bestätigung, dass Herr Ruby regelmäßig
hier erscheint. Nur auf
die Frage, ob er gewinnt oder verliert, antwortet der Empfangsmensch nicht. Aber –
nach kurzem Zögern - fragt Kottan: „Zeigen’s mir noch die Karte
vom Herrn
Oberstleutnant?“
„Gerne.“
Pilch sitzt schon am Roulette, verliert und ehe ihm ein „Scheiße“
herausflutscht, wechselt er noch gekonnt ins beim Roulette übliche Französisch:
„Merde!“
Ein anderer korpulenter Spieler setzt seinen letzten Hunderter auf die 14. Pilch
setzt auf „ungrad“. Die Kugel landet tatsächlich auf der 14.
3.500 Schilling für den
Korpulenten. Pilch schaut frustriert. Der Korpulente setzt wieder auf die 14,
und die
14 gewinnt. 108.500 Schilling, jawohl! Schon hat sich eine attraktive Dame hinter
den
Gewinner begeben. Der verliert aber beim nächsten Spiel alles und verlässt
eiligen
Schrittes den Ort.
Pilch spielt weiter, und auch Schrammel setzt seine 2 Chips vom Eintritt.
Pilch: „Setzen’s alles auf Null!“
Schrammel: „Wieso?“
„Des ist des richtige Spiel für Sie! Zero müssen’s sein.“
Während die Kugel rollt, stürzt der Korpulente mit einer Menge Chips
zurück an den
Tisch und setzt wieder alles auf die 14. Aber die Null hat gewonnen. Jawohl,
Schrammel ist der Held!
Währenddessen hat Kottan den Ruby an einem anderen Tisch entdeckt und
beordert ihn zur Bar. „Versetzen’s schon die Beute?“ Ruby hat
aber nur die letzte
Rate zur Verfügung, die er nun nicht mehr an den Mayringer zurück zahlen
muss. Im
Laufe weiterer Fragen erinnert sich Ruby immerhin an den Polizisten in Uniform
nachts in der Garage. Ruby soll am folgenden Morgen im Präsidium erscheinen, „um
halbe achte!“, das schlimmste, was ihm nach dem Tod des Mayringer passieren
konnte. Aber Ruby duckt ergeben wie immer.
Beim Verlassen des Kasinos treffen die drei Kriminalisten unten im
Hauseingang - oh Highlight! - auf den Drballa, der erzählt, er sei früher
in Salzburg
Croupier gewesen. „Dann später „der Casinoschreck von Baden“.
Drballa lacht.
Kottan: Du lässt aber nach. Wo is denn Dei heutige Leich?“
„Moment, Inspekter!“ Draußen wird tatsächlich gerade ein
Verkehrsopfer fort
gebracht. „Aber diesmal ist es nur ein Unfall“, räumt Drballa
ein und erhält von Kottan
eine Packung Schokoladenzigaretten. Als er die Schokozigarette wegspuckt,
erscheint der Korpulente mit einer Pistole an der Schläfe. Drballa entsetzt: „Net
da!
Überall anders, aber net da!“
»Dienstreise - Ein Trip nach Lanzarote:
Um dem Ergebnis näher zu kommen, diskutieren Schremser und Kottan über
den
Mayringer. Erst am Ende des Gesprächs wird klar, dass sie beide nebeneinander
auf
dem Klo sitzen.
Alsbald vernehmen Pilch und Kottan die Freundin des dem Schrammel
entkommenen Formanek. Die fragt nach der Uhrzeit. „Is scho achte?“ Und
darauf
gibt sie bekannt, dass ihr „Burli“ nach Lanzarote geflogen ist. „Und
das Beste is, die
ham kei Auslieferungsabkommen mit uns!“ Und so wird ins Kanarische geflogen,
und
die Darsteller samt Filmcrew werden sich auch gefreut haben!
Formanek ist der einzige Passagier an Bord. Da wurde wohl ein ganzer Jet
gechartert! Zu Harry Belafontes „ Island In The Sun“ schaut er hinunter
auf die sich
tief unten abzeichnende Insel. Gelandet macht er sich zu Fuß auf den Weg über
die
mondartige Landschaft zur anscheinend schon gebuchten Unterkunft. Mit dem
Trampen will es nicht klappen, aber schon bald sieht man ihn gelangweilt, einen
Krimi lesend am Swimmingpool einer Hotelanlage. Oben tauchen Kottan und
Schrammel auf, letzterer in weißem Sporthemd und kurzer, weißer Hose.
„Was soll ich jetzt machen?“ fragt Schrammel.
„Du musst möglichst auffallen bei ihm.“
Schrammel: „Wie denn auffallen?“
„Als etwas unterbelichtet. Brauchst Dich eh net verstell’n.“
Schrammel schaut irritiert, klappt die Sonnenbrillengläser hoch und schreitet
unter
der Musik von „ Thunderball“ hinfort. Er postiert sich vor Formanek,
stößt ihn an und
macht seine Mike-Hammer-Ansage: „Sie sind verhaftet!“ Formanek reagiert
nicht.
Schrammel wiederholt sein Ansinnen.
„Du spinnst ja“, lacht Formanek und stößt ihn mit einem
Bein lässig in den Pool.
Schrammel kann nicht schwimmen, der Formanek aber auch nicht. Schnitt!
Relaxte Urlaubsatmosphäre mit „ Tequila Sheila“ als Hintergrundmusik.
Kottan
erschleicht sich - natürlich ohne seine Polizeizugehörigkeit zu offenbaren
- das
Vertrauen des Formanek. „Zuhälter unter Mordverdacht aus Österreich
geflohen!“
steht in Kottans mitgebrachter Zeitung. Kottan gibt vor, ebenfalls geflohen zu
sein.
„Spielautomaten aufg’stellt in Niederösterreich. Und auf die
san’s momentan recht
scharf. Jetzt wart i da, bis sich des alles wieder beruhigt.“ Und dann: „Wollt
Sie der
Mehlwurm vorhin da verhaften?“ („Mehlwurm“ sehr treffend!)
„I glaub schon.“
Kottan: „I kenn ihn übrigens. Schrammel heißt er. Angeblich
der beste Mann vom
Morddezernat.“
Formanek: „Der ist aber auch kein großes Licht.“
Kottan: „Wann’s die größten Trotteln von Wien auf einen
Fleck erwischen willst,
brauchst nur überm Sicherheitsbüro an Netz fallen lassen.“
Damit ist die „Freundschaft“ besiegelt. Aber um noch einen drüber
zu legen, nimmt
Kottan zwei weiße Blätter, reißt von dem einen eine Ecke ab
und fragt: „Wissen’s
was des is? Des is a Puzzlespiel für Polizisten. Und das (Fingerzeig auf
das ganze
Blatt) ist die Vorlage.“
Beschwingt beschließt man, den Schrammel ein bisschen durch die Gegend
zu hetzen. „ Run Run Run“, diesmal von den Who (im Gegensatz zu ersten
Run Run
Run von den Velvet Underground) tönt, und zwei Suzuki Knatterjeeps rasen über
die
Asphaltpisten. Schrammel wird natürlich abgehängt und ist wie immer
der
Verarschte, und Velvet Underground spielt wieder.
Bei einem Spaziergang durch den schwarzen Vulkansand am Meer verspricht
Kottan Formanek, ihm den Schrammel vom Hals zu schaffen. Denn Formanek geht
das Geld aus, der Großteil der Beute ist zuhause bei seiner Frau. Der soll
dann -
nachdem Schrammel ausgeschaltet ist - von einer der Nachbarinseln zurück
nach
Wien fliegen.
Formanek hegt Zweifel. Kottan schlägt vor, Formanek soll seine Frau anrufen.
„Die kenn i, die is aus Neukirchen.“ Am nächsten Morgen ruft
er an, die Frau
bestätigt alles - aber - Schnitt nach Wien - nur, weil Schremser über
ihr mit seiner
allgewaltigen Krücke steht und ihr anscheinend Peinigung angedroht hat.
Olala! Die
Polizei schreckt vor nichts zurück!
Morgens sitzen Kottan und Formanek in einer Bar mit Hintergrundmusik „Cu
Cu Rru Cu Cu Paloma“. Schrammel erscheint auf der gegenüberliegenden
Straßenseite mit einem Fernglas, plötzlich reißt sich eine Spanierin
die Bluse auf,
umfasst Schrammel und schreit um Hilfe. Zwei Polizisten sind sofort zur Stelle
und
verhaften den „Sittlichkeitsverbrecher“.
„Na, wie g’fällt Dir des?“ fragt Kottan.
„Ausgezeichnet.“
Schrammel wird fortgeschleppt und kauderwelscht schreiend „Ich auch Polizia!“
Schremser wartet schon mit drei Beamten am Flughafen, und Formanek wird
festgenommen. Die Beamten ziehen den ruckenden, schimpfenden und verratenen
Gauner untergehakt über den glatten Terminal-Boden. „Der Schrammel
kommt mit
der nächsten Maschine“, erwähnt Kottan wissend.
Schremser lobt Kottans Aktion.
„A guter Einstieg,“ bekräftigt Kottan (nämlich zum Dezernatsleiter).
Und da kommt
die niederschmetternde Botschaft Schremsers: „Du, zum Dezernatsleiter bin
i
b’fördert worden.“
Kottan ist empört.
Schremser: „Du hast ja selber g’sagt, es ist besser, wenn sich zwei
bewerben.“
Kottan: „Und in der Partei biste au net!“
Schremser: „25 Jahre! Ich hab’s selber net g’wusst. Mei Mutter
hat die Beiträge
eing’zahlt.“ (Nicht allzu plausibel, aber eine wunderbare Idee des
Helmut Zenker!)
Kottan geht schimpfend von dannen, rempelt Fluggäste an, Paul Anka singt „ It's
Time To Cry“. Dazu ist auch noch Kottans Auto auf dem Flughafenparkplatz
engstens zugeparkt. Aber Kottan springt über die Stoßstangen zur Fahrertür,
und wie
von Geisterhand schwebt das Fahrzeug seitwärts aus der Lücke. Kottan
rast davon
und bricht zuhause vergrämt über dem nicht gegessenen Essen zusammen,
unser
armer Held.
Zuguterletzt wird aber noch dem eigentlich nicht unsympathischen Formanek die
Anklage wegen Mordes oder Totschlags erspart. Jawohl, das Drehbuch ist gerecht!
Der arme Ruby - von den Kriminalisten instruiert - wirft dem Nachbarn Merkel
vor,
die wertvollen Bilder des Getöteten gegen Kopien ausgetauscht und den noch
Lebenden endgültig erledigt zu haben. Ruby „hat sich schon bestätigen
lassen“, dass
alle Bilder in der Wohnung Fälschungen sind. „Ei Freund von mir is
jetzt grad in Ihrer
Wohnung und stellt die Originale sicher.“ Merkel hetzt hinüber, und
der „Freund“ des
Ruby erscheint als Duett in Form von Kottan und Schrammel, als Merkel gerade
die
Bilder aus dem Versteck zieht. Und so haben die Kollegen mit Hilfe des Ruby den
hartgesottenen, unsympatischen Altwarensammler letztlich ausgetrixt und auch
des
Mordes überführt. „A gute Gelegenheit macht ein’ net nur
zum Dieb“, resümiert
Kottan.
„Wieso habt’s Ihr das gewusst?“ fragt Merkel niedergeschlagen.
Kottan: „Nur a Spekulation.“
Schrammel: „Instinkt.“
Kottan: „Zufall.“
Schrammel: „Erfahrung.“
Kottan: „Glück.“
Und Schrammel ist wieder nicht Mike Hammer.
»Schluss-Phase
Pilch hält auf dem Polizeiball eine fast wortlose, völlig unverständliche,
aus
verschluckten Wortbrocken bestehende Rede. Alles klatscht wie von Sinnen. Und
dann betritt Kottans Kapelle die Bühne.
„Wollten Sie wirklich mit dem Schremser auftreten?“ fragt Schrammel.
„Was soll i machen? Aber auf meine Kosten wird er sich heut nicht produzieren.“
Schremser fragt noch betreffs Kottans weißer Fender Stratocaster: „Für
was
nimmst’n die Gitarre?“
„Schaut professioneller aus.“
Dann kippt“ Kottan das eingeübte „Mr. Bassman“ und spielt
und singt Paul Anka’s „A
Steel Guitar And A Glass Of Wine. Die Mitmusikanten wie auch das Polizeipublikum
schauen erstaunt. Und dann setzen Schremser und Schrammel mit ein. Auch Ilse
ist
begeistert und Pilch schaut ein wenig stolz zu seinem Untergebenen und ruft mit
Ilse
tanzend während des Abspanns „Bravo! Bravo, Kottan! Bravo!“.
»Moral von der Geschicht:
Sei besser Mitglied einer Partei! Begehre anderer Mitarbeiter Stellen nicht!
Spiele
nicht und sei auch nicht auf das Vermögen und Geld Deiner Mitmenschen aus!
Und
vertrau nicht Deinem Nächsten - auch wenn’s Kottan ist!
Darsteller:
Lukas Resetarits, Walter Davy, Curd Anatol Tichy, Bibiana Zeller,
Kurt
Weinzierl, Rudolf Buczolich, Toni Wagner, Tilo Brückner, Maria Bill, Georg
Nenning,
Michaela Mock, Franz Suhrada, Chris Lohner, Helmut Misak, Fritz Dodes, Götz
Kauffmann, Peter Patzak, Cavia Cobaya, Carlo Böhm, Andreas Gönczöl,
Peter
Patzak, uvm.«
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